Letzte Änderung: 30. 01. 2018, 23:13h

Mixed Reality – VR in der Windows 10-Welt (Teil 1)

Viele werden mittlerweile davon zumindest gehört haben: Microsoft Mixed Reality ist die VR- und AR-Platform von Microsoft. Dazu gehört nicht nur die HoloLens (Augented Reality Headset), die einfach für die meisten Privatpersonen erstmal zu teuer sein wird, sondern auch die Mixed Reality Headsets (Virtual Reality Headsets), die auf der Microsoft-Platform basieren.

Zum jetztigen Zeitpunkt kenne ich diese Mixed Reality Headsets:

  • Acer Mixed Reality Headset
  • Asus Mixed Reality Headset HC 102
  • Dell Visor VR 118
  • HP MXR Headset VR-1000-100nn
  • Lenovo Explorer
  • Medion Erazer X1000
  • Samsung Odyssey

Seit Weihnachten 2017 habe ich nun ein Dell Visor-Headset und möchte Euch in kommenden Blogeinträgen ein wenig über dieses Headset erzählen. (Die Liste ist übrigens alphabetisch geordnet und sagt nichts über die einzelnen Geräte aus)

In dieser ersten Episode möchte ich Euch etwas darüber erzählen, was diese Headsets besonders macht und warum ich mich für die Dell Visor-Brille entschieden habe. In zukünftigen Beitragen werde ich ein paar Tipps und Kniffe verraten, wie man das Erlebnis noch besser machen kann und was es zu beachten gibt.


Die Windows Mixed Reality Headsets (MXRs / MXRHs) sind nicht die ersten Virtual Reality Headsets auf dem Markt. Die drei bekannten, bereits auf dem Markt verfügbaren Headsets sind die Oculus Rift, die HTC Vive und die Sony VR-Brille. Jedes dieser Headsets verwendet dabei externe Sensoren (also Kameras, die man im Raum um sich herum anbringen oder aufstellen muss) um das Tracking zu übernehmen.
Das erzeugt sehr gute Ergebnisse, besonders was die Controller angeht. Controller sind kurz gesagt umgebaute Gamepads, die euch die Bedienung im VR-Raum ermöglichen und die Euch im VR-Raum auch angezeigt werden. Ihr haltet diese Controller in der Hand und könnt durch verschiedene Knöpfe, Joysticks und Touchpads (je nach Controller kann das unterschiedlich sein) mit der VR-Welt interagieren.

Da es sich hier um VR handelt (das heisst ein vollständig virtueller Raum, in dem ihr die Realität um Euch herum nicht mehr seht), müssen diese Controller im Raum dargestellt werden um von euch sinnvoll verwendet zu werden und natürlich ist es auch für die VR-Anwendungen selbst wichtig zu sehen, wo diese Controller sich befinden worauf sie deuten, usw.

Der Nachteil an dieser Art des Trackings ist allerdings, dass der Setup-Aufwand deutlich höher ist. Ihr müsst die Sensoren im Raum aufstellen, eventuell an die Wand montieren, braucht eventuell einen festen Raum, der dann für VR vorbereitet ist (und typischerweise auch Platz, da ihr euch in einem bestimmten Rahmen ja bewegen können sollt, ohne in der Realität dann gegen eure Einrichtung zu laufen, nur weil ihr euch gerade vor etwas wegduckt, etc.) Zusätzlich müsst ihr natürlich auch für Strom sorgen, die Dinger erstmal kaufen, usw.

Eine andere Möglichkeit haben die Microsoft Mixed Reality Brillen in diese Gerätekategorie eingeführt. Das sogenannte Inside-Out-Tracking kommt ohne diese Sensoren aus, indem das Headset selbst über darin verbaute Sensoren und Kameras die Position im Raum bestimmt. Dadurch braucht man keine externen Sensoren mehr, das Headset ist prinzipiell praktisch überall einsetzbar und kann z. B. auch in den Rucksack gepackt werden und ganz einfach zu einem Freund mitgenommen werden.

Einzige Voraussetzung dabei ist, dass der Freund einen Windows PC mit dem FallCreator Update (1709) installiert hat und seine Grafikkarte eine bestimmte Treiberversion unterstützt. Dabei handelt es sich um nichts spezielles, sondern es geht einfach darum, dass die GPU genug Leistung bringen muss. Während bei der Rift oder Vive allerdings nur dedizierte Spielecomputer neurerer Bauart in Frage kommen, können die MXRs auch mit deutlich schwächerer Hardware, wie z. B. einem neueren Laptop betrieben werden.

Außerdem sind die MXR-Headsets auch in sofern revolutionär, weil sie die Preise für solche VR-Headsets halbiert oder sogar gedrittelt haben. Die HTC Vive und die Oculus Rift z. B. kosteten noch bis vor Weihnachten 2017 700 Euro und darüber, teilweise ohne oder mit nur 2 Sensoren (3 werden empfohlen).

Die Mixed Reality Headsets, die technisch die bessere Auflösung, das einfacherer Setup und den einfacheren Zugang bieten, waren aber schon für 400 Euro, mittlerweile in den USA sogar schon für 230 Dollar zubekommen. Als dann bekannt wurde, dass die Preise für die MXR-Headsets so gering ausfallen werden, hat Oculus nachgezogen und die Rift ebenfalls im Preis gesenkt, so das diese nun auch für ca. 450 Euro zu haben ist. Lustigerweise genau zu diesem Zeitpunkt war es also plötzlich möglich, für die Hälfte das gleiche Produkt anzubieten, was noch 2 Wochen vorher nicht machbar war. So etwas stößt mir meist schon sauer auf, denn es zeigt, was für Gewinnmargen bei der Rift vorhanden waren. Ein typisches Auto z. B. hat eine Gewinnmarge von 5-10%, was ich in Ordnung finde... hier sprechen wir aber offensichtlich von einer Marge von über 50%... das ist schon ein wenig übertrieben, egal wie man es betrachtet und ich z. B. würde mir schon etwas veräppelt vorkommen, wenn ich mir 2 Wochen vorher eine entsprechende Rift gekauft hätte um dann zu hören: Jetzt kostet sie die Hälfte.

Wie auch immer: Die MXR-Headsets haben nun auf alle Fälle die Preise in sehr Consumer-Freundliche Preisregionen gebracht und machen damit die VR-Welt für jeden der es ausprobieren möchte zugänglich.

Warum ich jetzt den Dell Visor gekauft habe? Kurz gesagt: Herstellungsqualität.
Alle MXR-Headsets (mit Ausnahme der Samsung Odysee-Brille, die in Europa aber sowieso nicht verkauft wird) sind sehr ähnlich bis gleich, was die verbaute Hardware angeht. (von kleinen Dingen abgesehen. So gibt es z. B. Headsets, die ein großes Display verwenden, andere verwenden zwei Einzeldisplays, usw. aber das macht praktisch kaum einen Unterschied für die Nutzung)

Die relevantesten Unterschiede liegen wohl im Erscheinungsbild und bei den verwendeten Materialien. Und hier erscheint mir das Dell Visor-Headset mit seiner lederüberzogenen Polsterung, dem gut verarbeiteten Kunststoff und der Guten Haptik einfach am saubersten verarbeitet zu sein. Die technischen Merkmale unterscheiden sich praktisch sonst nicht, auch wenn der eine Hersteller gerne sowas wie "Blickfeld von 100° und der andere etwas von 105° schreibt, so hat das wohl ehr etwas mit der Kopfform des Verwenders zu tun, als mit dem Headset an sich. Je nachdem wie sich die entsprechenden Polsterungen an den Kopf anschmiegen, verändert sich der Abstand zur Linse und dementsprechend auch leicht das Sichtfeld. Ich habe hier mich hier ehr für die Haltbarkeit und die gute Bauweise entschieden, nicht für das, von einigen als leicht größer angenommene Sichtfeld (bei deutlich mieserer Verarbeitung) des z. B. des Lenovo Explorers.

Der Dell Visor ist vom Gewicht her durch die Verarbeitung etwas höher, aber da er ebenfalls sehr angenehm zu tragen ist und praktisch nicht auffällt, ist das für mich kein ausschlaggebener Faktor gewesen.

Im 2. Teil der Serie erzähle ich euch dann etwas über das Insideout-Tracking und einen kleinen aber wichtig Kniff, wie man die Kontroller noch etwas besser Tracken lassen kann, was aber nur um es vorweg zu nehmen, auch jetzt schon sehr ordentlich funktioniert.

Hier geht es zum 2. Teil...

 
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